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Trauer um Stéphane Bratkowski

Stéphane Bratkowski

Im Alter von 89 Jahren starb am 23. Juli 2015 der frühere Epinayer Stadtverordnete Stéphane Bratkowski.  Am 26. August 1925 der Nähe von Péronne in der Picardie als Sohn polnischer Einwanderer geboren, wuchs er in Paris auf, arbeitete als Fernmeldeingenieur und nahm als junger Mann am 2. Weltkrieg teil. Als bekennender Europäer war er seit Beginn an der Verschwisterung von Oberursel und Epinay-sur-Seine aktiv beteiligt, ab 1965 für einige Jahre als sozialistischer Stadtverordneter, ab 1993 im Partnerschaftskomitee und ab 2001 als Vorstandsmitglied des neugegründeten Epinayer Partnerschaftsvereins. Den Partnerschaftsgedanken lebte er wie wenige. In den 50 Jahren war er über 100 mal zu Gast in Oberursel, zuletzt anlässlich der Feier des 50-jährigen Partnerschaftsjubiläums mit Epinay im Juni vergangenen Jahres. Im Gegenzug hatte er bei sich zu Hause immer Platz für Gäste aus Oberursel. Im Laufe der Jahre dürften das weit über 200 gewesen sein. Das Reisen hielt ihn fit und jung. Der geistige Austausch mit Freunden ob aus Deutschland oder Großbritannien war ihm wichtig und gab ihm Anregungen. 

Im Februar 2007 beschloss die Mitgliederversammlung des Vereins zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften (VFOS), Stéphane Bratkowski zum Ehrenmitglied des Vereins zu machen. Seinen 85. Geburtstag 2010 feierte er in Verdun, umgeben von vielen Freunden aus Epinay, Oberursel und der englischen Partnerstadt South-Tyneside. Er war wie so oft mit dem Partnerschaftsverein von Epinay unterwegs, diesmal auf den Spuren des Ersten Weltkrieges. Als die Gruppe nach dem Abendessen noch gemütlich beisammen saß, lud er großherzig, mit Sinn für Stil und Form, alle auf ein Glas Champagner ein. Das Geburtstagsständchen für ihn erklang auf Französisch, Deutsch und Englisch. Er nahm es freudestrahlend entgegen. 

In seinen letzten Lebensjahren machten sich die Beschwerden des Alters bemerkbar. Ein knappes Jahr verbrachte er in einem Pflegeheim in Andilly wenige Kilometer nördlich von Epinay, wo er starb. Seine Beisetzung fand am 28. Juli im Familiengrab auf dem Friedhof von Sannois nahe Epinay statt. Seine Frau Christiane ging ihm 1989 voraus. Er hinterlässt einen Sohn, zwei Töchter, drei Enkel und sechs Urenkel.